5. Herren: „Ab jetzt beginnt der Rest der Saison“

5. Herren: Die "Gurkentruppe" punktet erstmals (Foto: E. R., Vicol, CC0-Lizenz, Quelle: pixabay)
5. Herren: Die „Gurkentruppe“ punktet erstmals (Foto: E. R., Vicol, CC0-Lizenz, Quelle: pixabay)

Okay, okay, das Zitat ist von einem bekannten, aber bislang ziemlich erfolglosen LĂŒdenscheider Trainer geklaut. Es passt aber einfach gut, denn, soviel sei hier schon verraten, vorgestern konnte die bislang erfolglose 5. Herren gegen Atter erstmals in der Saison punkten.

Wie konnte das passieren?

Die Mannschaft von Burkhardt Arends stand zwar noch immer nicht komplett auf der Matte, doch 5 von 6 war schon deutlich besser als die 3 von 6-Quote aus dem Voxtrup-Desaster-Spiel.

Gegen die Atteraner, die sich in der Vorsaison  ja noch durch einen spektakulĂ€ren Endspurt den zweiten Platz in der Kreisliga gesichert hatten, dann aber in der Relegation zur zweiten Bezirksklasse scheiterten, hatte KapitĂ€n Arends Hartmut Stiehl als ErsatzverstĂ€rkung verpflichten können. – Ein kluger Schachzug des mit allen Wassern gewaschenen KapitĂ€ns, wie sich im Laufe des Abends noch zeigen sollte.

Der Start ins Spiel verlĂ€uft gewohnt beschisseneiden. Alle drei Doppel gehen gleich mal an den Gegner. Obendrauf kommt dann noch, trotz Matchballs im dritten(!) Satz, eine sehr unglĂŒckliche Niederlage von Markus „Unter fĂŒnf SĂ€tzen mach‘ ich’s nie!“ Möller gegen die starke Nummer 1 vom SV Atter, Stefan Lauxtermann. 0:4. Na super, lĂ€uft! Das sieht schon zu Beginn nach einer harten LoyalitĂ€tsprobe fĂŒr die beiden mitgereisten Fans Klaus und Stefan aus, die trotz Bahnstreiks die weite Anreise an den Stadtrand nicht gescheut haben.

Doch Burkhardt Arends wĂ€re nicht der ausgebuffte KapitĂ€n, der er ist, hĂ€tte er da nicht noch etwas in seiner psychologischen Trickkiste. Ein wohlgewĂ€hltes Wort sollte doch genĂŒgen, um das ganze Team nochmal aus der Lethargie zu reißen. Und tatsĂ€chlich, da kommt es, das Zauberwort. Wie aus dem Nichts und „straight in the face“ der ĂŒbrigen Leistungsverweigerer: Ein deutliches „Gurkentruppe!“ lĂ€sst  einen Ruck durch die Mannschaft gehen.

Hatte unsere Nummer 1, Lasse Treger, den ersten Satz gegen Emsland-RĂŒckkehrer Rafael Czapelka noch verdatttelt, so legt er nun, neu motiviert durch die mit viel psychologischen FeingefĂŒhl und wohldosiert vorgetragene Kritik des KapitĂ€ns (s.o.), richtig los und lĂ€sst Rafael in den drei FolgesĂ€tzen keine Chance mehr. Immerhin der erste Punkt. 1:4 aus OSC-Sicht.

Im mittleren Paarkreuz macht Axel Schiemann mit seinem Lieblingsgegner Christian Weerts kurzen Prozess, und auch Burkhardt kann Marco Kemper in fĂŒnf SĂ€tzen besiegen, obwohl es zwischenzeitlich ganz und gar nicht danach aussieht. 3:4. Hoffnung keimt auf und Berufsoptimist Klaus Jansen spekuliert schon auf die Herbstmeisterschaft, zumal auch Hartmut Stiehl mit einem denkbar knappen und sehr glĂŒcklichen 5-Satz-Sieg gegen Jens Templin den 4:4-Ausgleich schafft. Leider kann Sebastian Otten gegen Nils Andree nicht nachlegen, so dass die Atteraner wieder vorne liegen.

Lasse hat aber weiter richtig Lust zu spielen und vor allem auch zu gewinnen. Mit tollen Ballwechseln besiegt er auch Lauxtermann in vier SĂ€tzen und gleicht erneut aus. Nun ist wieder Markus an der Reihe. Kann er den 5-Satz-Fluch endlich bannen? Die ersten beiden SĂ€tze entscheidet er fĂŒr sich. Das ist kein(!) gutes Zeichen, und schon holt sich Czapelka die nĂ€chsten beiden, so dass erneut ein fĂŒnfter Satz die Entscheidung bringen muss. Und so kommt es wie es kommen muss. Markus verliert den verdammten fĂŒnften Satz und schraubt seine „Serie“ so auf vier verlorene 5-Satz-Spiele hoch. Das ist bitter.

Burkhardt ist wieder an der Reihe und hat mit Weerts keine Probleme. Gleiches gilt leider auch fĂŒr den Atteraner Kemper, dem Axel mit seinem versehentlich ausgepackten ErsatzschlĂ€ger nicht beikommen kann. So liegen wir 6:7 hinten.

Unten ist nun Sebastian gegen Templin dran und beginnt stark, um dann leider einzubrechen. Damit fehlt Atter nur noch ein Spiel zum Sieg, wĂ€hrend uns nur noch die Hoffnung auf ein Unentschieden bleibt, was angesichts der gezeigten Doppelleistungen zu Beginn eine nur sehr, sehr vage Hoffnung ist. Doch wirklich, Hartmut hĂ€lt uns im Spiel. Gegen Andree geht er erneutÂ ĂŒber fĂŒnf enge SĂ€tze und hat das bessere Ende fĂŒr sich. Hartmut entpuppt sich damit als das versteckte Ass im Ärmel des KapitĂ€ns, der darob zufrieden lĂ€chelt.

Das Schlussdoppel steht an. Lasse und Markus gegen Lauxtermann/Andree. Können wir hier doch noch einen Punkt mitnehmen? Lasse ist fest entschlossen zu gewinnen und brennt, unterstĂŒtzt von Markus, ein wahres Topspin-Feuerwerk ab, das die Gegner zunehmend verzweifeln lĂ€sst und der Arends’schen „Gurkentruppe“ tatsĂ€chlich nach nur drei SĂ€tzen und insgesamt vier Stunden Spielzeit den ersten Punkt der Saison bringt. – Halleluja, das war glĂŒcklich, aber nötig.

Am 29.10. geht es nun in eigener Halle weiter gegen den Piesberger SV.

Bis dahin:

  • holt Sebastian seinen TrainingsrĂŒckstand auf,
  • wird ordentlich Doppel trainiert,
  • merkt sich Axel, welcher SchlĂ€ger der richtige ist,
  • konserviert Lasse seine gute Form,
  • ĂŒberwindet Markus sein 5-Satz-Trauma und
  • Burkhardt entwickelt weitere hochwirksame Motivationstechniken.