
Warum die Vierte immer spannend ist
Wenn man in diesem Jahr etwas der 4. Mannschaft nicht vorwerfen kann, dann ist das mangelnde Spannung in ihren Spielen. Nachdem in der Hinserie fünf von neun Spielen erst im Abschlussdoppel entschieden wurden, ist auch der Rückrundenstart von engen Ergebnissen geprägt. Gegen unsere 5. holen wir einen zwischenzeitlichen 1-5 Rückstand auf, gegen Engter kann Jürgen uns mit einem Weltklasseball einen knappen 9-5 Erfolg bescheren, gegen Schölerberg schnuppern wir im Abschlussdoppel am Punktgewinn, was am Ende leider nicht zählt, da sich Jürgen diesmal knapp geschlagen geben muss und in Wallenhorst kämpfen wir uns zu fünft bis ins Abschlussdoppel, wo Justus und Marvin, wie schon im Hinspiel dem stärksten Doppel der Liga (Czierpek / Niemeyer) gratulieren müssen.
Der heutige Gegner
Diesmal empfing uns also die Zweitvertretung aus Gretesch, die sich nach einigen knappen Niederlagen auf einem Abstiegsplatz wiederfinden und daher bis in die Haarspitzen motiviert antreten, allerdings auf Hinze, Buntrock und Werner Neff verzichten müssen. Bei uns herrscht – natürlich – richtige Personalnot. Kapitän Justus muss, neben den Langzeitverletzten Tom und Jens heute zunächst auf Spitzenmann Christoph verzichten. Damit nicht genug: auch Maik setzt aus, und so treten wir mit folgender Aufstellung an: Marvin, Uli, Justus, Jens, Stefan Fangmeier, Sebastian, Martin.
Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass wir es also mit sieben, statt der gewohnten sechs Spieler versuchen: Jens muss heute seine Einzel schenken, im Doppel treten wir ohne ihn an. Um den begehrten Platz des Nicht-Einzel-Spielers streiten sich Sebastian und Uli, mit dem besseren Ausgang für Sebastian, dessen Rücken anscheinend mehr Schmerzen verursacht, als Ulis Knie. Wie Stefan schon richtig bemerkt – Invalidentruppe (zum Glück sind wir nicht die einzige 😉 ) Nun gut, dennoch starten wir durch Jens geschenkte Einzel mit einem 0-2 in die Partie.
DIe Doppel
Alles andere als eingespielt können in dieser gemischten Truppe die Doppel sein, dennoch starten wir positiv. Justus und Marvin ziehen dem Doppel Hagedorn / Neff im zweiten Satz mit 19:17 den Zahn (3-0) und auch Uli und Stefan brillieren mit 3-0 gegen das Spitzendoppel der Gretescher Nilsson / Steffens. Für Martin und Sebastian reicht es im Doppel 3 leider nicht, gegen die Noppe von Hans-Jürgen Lunk kommen sie schwer ins Spiel und müssen nach drei Sätzen gratulieren. Dennoch, ein Zwischenstand von 2-3 (durch die geschenkten Einzel) klingt erstmal nicht schlecht.
Die ersten Einzel
In die Einzel geht es gut los. Uli setzt sich gegen Ingo Nilsson dank seiner geschickt eingesetzten Noppe souverän 3-0 durch, während Marvin am Nachbartisch gegen Ludger Hagedorn mit etwas Glück und dem gleichen Ergebnis triumphiert. Justus kommt gegen Lunk zunächst nicht ins Spiel, spielt dann nach einem 0-2 Satzrückstand mutiger und ist im fünften Satz bei 6:3 knapp vorne. Am Ende hat das Abwehrspiel von Lunk aber doch den längeren Atem, schade. Dafür rocken Stefan und Martin das untere Paarkreuz. Martin ist zunächst dank des besseren Aufschlag-Rückschlag-Spiels, dann dank eines etwas sichereren Angriffs und im vierten Satz dank der etwas besseren Nerven gegen Morwinski erfolgreich. Stefan setzt sich am Nachbartisch mit einem klugen Mix aus Unterschnitt, aggressivem Block und harten Angriffsbällen in drei Sätzen gegen Marcel Neff durch. Nach den ersten Einzeln steht es also (inkl. der geschenkten Spiele) 6-4. Das hörte sich doch sehr gut an.
Zweite Einzelrunde
Aber die Vierte wäre nicht die Vierte, wenn es nicht doch knapp werden würde. Zwar kann sich Uli trotz leichter Knieprobleme gegen Hagedorn durchsetzen, aber Marvin kann den Erfolg gegen Nilsson aus der Hinnserie nicht wiederholen. Der erste Satz ist geprägt von Aufschlag-Rückschlag-Punkten. Logischerweise geht es in die Verlängerung und dort ständig hin und her. Am Ende steht ein 19:21 (!!) Satzverlust. In der Folge bleibt es knapp, Marvin kann ausgleichen, aber Ingo ist heute einfach eine Spur angriffslustiger und geht am Ende verdient mit 3-1 als Sieger vom Tisch.
In der Mitte wird’s bei Justus wieder knapp: gegen Steffens lässt er sich nach Führung den ersten Satz „klauen“ und macht dann das gleiche umgekehrt in Satz 2. Auch danach bleibt es ausgeglichen, es geht in den fünften Satz, beflügelt von einer schnellen 4:0 Führung kann er diesen dann souverän gewinnen, super!
Es steht 8-5, ein Punkt ist schon mal sicher. Leider läuft es nun nicht wirklich unten: Stefan steht diesmal gegen Morwinski auf verlorenem Posten. Knapper ist’s bei Martin, der sich am Ende dem immer sicherer angreifenden Marcel Neff trotz zwischenzeitlicher Führung mit 9:11 im fünften Satz beugen muss.
Es geht also mal wieder ins Abschlussdoppel, mittlerweile Routine für Justus und Marvin. Das Doppel gegen Nilsson / Steffens ist ausgeglichen, geprägt von langen Aufschlägen und Fehlern. So richtig zufrieden ist keine Seite, aber mit etwas Glück und einer guten kämpferischen Einstellung setzen sich Justus und Marvin in vier Sätzen durch und sichern damit den 9-7 Erfolg. Natürlich wieder knapp, aber nach zwei Niederlagen in Folge Balsam auf die Seele der Vierten.
Das Nachspiel
Dementsprechend zufrieden und erschöpft sinkt das Kollektiv nach Spielende auf den (guten!) Gretescher Hallenboden nieder und kostet den Erfolg mit einer Auswahl an Kaltgetränken richtig aus. Justus stellt fest, dass wir immer versuchen werden zu gewinnen, Marvin rechnet wieder, wer sich wann wo festspielt oder rücken muss und Uli plant eine Radtour zum Brauhaus. Leider tritt selbiger die Heimreise etwas früher an und so müssen sich die anderen fünf mutig in Justus‘ Ford Fiasko quetschen. Nach kurzer Zeit die Moralapostel auf der Rückbank identifiziert, wird Oldenburg als zukünftiger Wohnort runter gemacht und Schulstress aus Referendar- und Elternsicht erörtert. Bei diesem Chaos ist Justus froh, dass Marvin am Berliner Platz (ja: Berliner Platz) aussteigt und so zumindest für fünf Minuten etwas Ruhe hat. Die wird dann – Erzählungen nach – noch in der Kneipe mit der sechsten Mannschaft geteilt – ein durch und durch gelungener Abend.
Weiter geht’s für uns am 1.3., wenn uns der Spitzenreiter aus Venne zum Tanz bittet.