OSC goes Pfingstturnier, oder: Das Feuerwerk der Burner Brothers in Dissen

„Ich schreibe nur einen Spielbericht, wenn hier jemand was holt“, sagte der Autor unvorsichtigerweise. Ja gut, konnte ja keiner ahnen, dass das tatsĂ€chlich passieren wĂŒrde. Aber von Anfang an:

Letztes Wochenende ging wieder einmal das Pfingstturnier in Dissen an den Start – ein absolutes Traditionsturnier mit Kultstatus (wie man dem Autor letztes Jahr erklĂ€rte). In Zweierteams misst sich hier jede Alters- und Leistungsklasse, von der Jugend bis hin zu den (Halb-)Profis ist alles vertreten. Aber viel wichtiger: ein großes Zeltlager um die Halle, eine Cafeteria fĂŒr den Hunger (und Durst) und vor allem eine unschlagbare Stimmung.

Das Camp steht. Foto: privat.

Daher blieb auch der mittelmĂ€ĂŸige Wetterbericht kein Hindernis fĂŒr die Truppe vom OSC, wieder einmal die Zelte in Dissen aufzuschlagen und die einzelnen Leistungsklassen unsicher zu machen. Die sportlichen Erfolge blieben allerdings zunĂ€chst bescheiden. Weder Marcel und Pia noch Tammo und Diana konnten am Freitagabend im Mixed-Offen die Gruppenphase ĂŒberstehen.

Marcel und Pia im Mixed-Offen. Foto: privat.

Am Samstag schieden Samuel und Pia (bis 1600) ebenfalls in der Gruppenphase aus. Dass Pia im Schlussdoppel des letzten Spiels kurz zu einer Kreuzung aus Timo Boll und Ma Long mutierte, half da leider wenig. In der offenen Klasse sah es fĂŒr Tammo und Marian auch nicht viel besser aus, dafĂŒr fĂŒr Marcel und Jonas. Dabei machte Marcel (unabsichtlich 😉) seinen SchlĂ€ger kaputt und verliebte sich dann in Tammos ZweitschlĂ€ger, der ihn und Jonas immerhin bis ins Achtelfinale trug – Marcels Holz fand anschließend eine andere wĂŒrdige Verwendung.

Der ausbleibende Erfolg Ă€nderte an der guten Stimmung natĂŒrlich wenig. Wer nicht spielt, kann stattdessen das Camp vor dem Absaufen bewahren, Bienen retten gehen, TischtennisbĂ€lle in Becher werfen, in der Cafeteria wahlweise die Bolo, die unschlagbare Quiche von Doris oder natĂŒrlich KÄSESANDWICHES verdrĂŒcken, an den Platten fleißig pöbel
 Ă€hh anfeuern gehen und nicht zuletzt die Playersparty unsicher machen.

Beste Stimmung im Camp. Foto: privat.

Wer feiern kann, kann auch Tischtennis spielen, oder so Ă€hnlich. Jedenfalls hielten es Adrian, Pia und Samuel fĂŒr eine gute Idee, sich am Sonntag noch spontan fĂŒr die Klasse bis 1900 anzumelden. Dass da die Chancen hier eher gering waren, ist noch untertrieben, auch wenn Samuel immerhin das KunststĂŒck gegen Guido Söcker gelang. Jonas musste jedenfalls anschließend bei der Polizei anrufen und einen Diebstahl melden. Im Schlussdoppel mit Adrian war zwischenzeitlich sogar ein Sieg möglich, und auch das Doppel von Adrian und Pia im letzten Gruppenspiel war keineswegs chancenlos. In derselben Klasse gelang dem Gespann aus Tammo und Jonas (und Marian) noch der Weg ins Achtelfinale.

Das Achtelfinale blieb also das höchste der GefĂŒhle – aber dann, dann kam er, höchstpersönlich, der FRANZÖSISCH-WESTINDIEN-MEISTER, Toooooooooobiiiiiiii Stoneburneeeeer. Zusammen mit dem anderen Burner Marcel, der sich am Wochenende wieder in alter Form prĂ€sentierte, bildeten die beiden ein feuriges Duo, das in der hitzigen AtmosphĂ€re der Dissener Halle in der Klasse bis 1900 ein regelrechtes Feuerwerk abfackelte. In der Gruppenphase ließen die beiden nichts anBRENNen und gaben nicht ein einziges Spiel aus den HĂ€nden. Mit dem gleichzeitigen ĂŒberraschenden Ausscheiden der eigentlich an 1. gesetzten Vorjahressieger Lina Hasenpatt und Thorben Rabbe kam der Funke Hoffnung auf den Turniersieg auf, und so langsam blĂŒhte dem Autor, dass er wohl doch einen Bericht schreiben und dabei jeden erdenklichen Wortwitz ĂŒber die Brenners einbauen muss, den der Stoneburner höchstpersönlich wie am Fließband produzierte.

Stein und Kohl im Viertelfinale gegen das Duo vom TuS AltwarmbĂŒchen. Foto: privat.

Mit Freilos direkt ins Viertelfinale, und die Burner Brothers waren weiterhin on fire: „Bereit fĂŒr einen heißen Tanz?“ „Aber nur, wenn du fĂŒhrst“, und Tobi fĂŒhrte: Sein Gegentopspin schlug wie eine Rakete links und rechts ein. Kohl und Stein machten ihren Kontrahenten ordentlich Feuer unterm Hintern, und so burnten sich die beiden bis ins Halbfinale, wo auch das Duo aus Jever den Brenners weichen musste.

FIIIIINAAAAALE, OHOHOOHOOO. Aber warte, wie spÀt ist es? 2:00 Uhr nachts? Egal, der treue OSC-Fanclub ist geschlossen am Start und weiterhin Feuer und Flamme (ein bisschen Eigenlob wird an dieser Stelle ja wohl erlaubt sein).

Der OSC-Block an der Seitenlinie. Foto: privat.

Das Duell: die Burner Brothers gegen Schröder (TuS Ekern) und Czarnof (VfL Emslage). Der (Raketen-)Start misslingt, Marcel muss sich nach hartem Kampf Czarnof geschlagen geben. Auch Tobi liegt gegen Schröder schon 0:2 hinten, doch mit BRENNEnder Leidenschaft gelingt ihm das Comeback. Der ebenso knappe Doppelsieg entfacht noch einmal das Feuer der Begeisterung, die Halle kocht.

Tobi gegen Schröder. Foto: privat.
Marcel im Duell gegen Czarnof. Foto: privat
Das Doppel des Finals. Foto: privat.

Doch dann: Tobi unterliegt Czarnof. Und auch Marcel ist die Erschöpfung des Wochenendes anzumerken, immerhin spielt er gerade bis tief in die Nacht des dritten (!) Tages hintereinander, und das nicht einmal mit seinem eigenen SchlĂ€ger. Und doch, sein Feuer ist noch nicht erloschen, und er beißt sich gegen Schröder in die Partie. Im 5. Satz des turnierentscheidenden Spiels muss er dann schließlich doch seiner fehlenden Energie Tribut zollen.

Die Burner Brothers auf dem Treppchen. Foto: privat.

Trotz des denkbar knapp verpassten Turniersieges also ein beeindruckender 2. Platz in der Klasse bis 1900 Punkte, der alle Beteiligten versöhnlich in die Nacht entließ – schließlich mussten zu Hause noch die ein oder anderen Zelte und KleidungsstĂŒcke getrocknet werden, die allen Brenner-Witzen zum Trotz noch immer nassgeregnet waren.