1. Herren mit beispielhafter Solidaritätsbekundung

Wer hätte ernsthaft daran glauben wollen, dass es in unserer von Gier, Macht und Eitelkeiten bestimmten Gesellschaft noch Menschen gibt, denen das Wohl Anderer eben mehr am Herzen liegt als das eigene? Selbst der kühnste Optimist und waghalsigste Freidenker unserer Zeit würde eher die Arbeit einstellen wollen, als nach dieser Spezies unter uns zu suchen. Und doch: Der Autor ist fündig geworden und möchte euch davon erzählen:

Hatte sich die 2. Mannschaft des OSC noch die Augen ausgeheult nach der unerwarteten 6:9-Schlappe in Niedermark angesichts verpasster Relegationschancen, so stand die 1.Mannschaft an diesem Wochenende förmlich in der Pflicht, mit Empathie und Solidarität wahren Teamcharakter zu zeigen, um wenigstens gemeinsam durch das Tal der Tränen zu gehen. Wie effektiv das gelang, dazu nun mehr:

An allererster Stelle – wie sollte es anders sein – König Kulic: er zieht sein ihm angeborenes, ererbtes, dominantes Spiel gnadenlos durch gegen Schäffold (3:1) und Stern (2:0), um dann doch festzustellen, dass ein zweiter Einzelsieg sicher keine Solidarität bewiesen hätte. Daher verliert er noch schnell 2:3. Klasse!

An zweiter Stelle Frankie und Dirk: Schrecklich, wie sie ihre ersten Spiele gewinnen und grausam für die Betrachter zugleich, doch clever, was sie dann tun. Frankie schiebt wie immer das Material vor und vergibt souverän 2 Matchbälle, Dirk entzieht sich gänzlich dem zweiten Match, 0:3. Levien guckt die Strategie ab und kopiert sie perfekt, echt super!

Oli hingegen ist der Meister der Solidarität, ihm gelingt es gleich, Doppel und 2 Einzel abzugeben, perfekt!!

Nur einer muss – auch wie immer – aus der Reihe tanzen, das enfant terrible, Welpe Kersi!! Von irgendwelchen Solidaritätsbekundungen nichts gehört – da nie beim Training – haut er drauf, was das Zeug hält. Auch gut gemeinte Ratschläge in den Satzpausen verpassen sein Gehör, er knallt alles weg. Auch noch beim 9:9 im 5. Satz des Abschlussdoppels rallt er nichts, sodass Kuhli ihm zur Seite springt und den Rest ĂĽberzeugend erledigt. Puh, das war knapp!!!

Nicht auszudenken, wie frustriert die 2. Mannschaft und die unglaublich vielen Zuschauer (die eingeweiht waren) reagiert hätten, wenn das Unentschieden noch gerettet worden wäre. So ist alles nochmal gut gegangen und die 1.Mannschaft ist ihrer Vorbildfunktion im Verein mit einem clever herausgespielten 7:9 (nach 7:4) mehr als gerecht geworden.

Ein solches Spiel dürfte es öfter geben, hat allen Spaß gemacht, Belmern und Osnabrückern gleichermaßen. Gegen Hude ist am nächsten Sonntag Ähnliches geplant, irgendeiner Mannschaft muss bestimmt wieder zur Seite gestanden werden.